Die Überschwemmung im Kemmeriboden

Der 4. Juli 2022

Aufgrund von heftigen Niederschlägen im Einzugsgebiet der Emme, wurde das Hotel Landgasthof Kemmeriboden Bad am 4. Juli 2022 durch die übergetretene Emme komplett geflutet. Unser Zuhause war den unbeschreiblichen Naturgewalten ausgesetzt und binnen Minuten waren jegliche Erdgeschosse und Untergeschosse unserer Gebäudegruppe komplett zerstört. 

Als das Wasser sich zurück zog, blieb ein Anblick schrecklicher Zerstörung. Ein Ohnmachtsgefühl überrumpelte uns, unfassbar war die Situation und in den ersten Minuten waren wir hilflos der Situation ausgeliefert. 

Die Solidarität war vom ersten Tag an sehr gross. In den ersten Wochen wurden wir von vielen helfenden Händen unterstützt. Zusammen mit dem Zivilschutz, freiwilligen Helfern, krempelten unsere Mitarbeitenden die Ärmel hoch und halfen uns beim Aufräumen. Die Schadensdimension zeigte sich sehr rasch grösser als anfänglich angenommen. Neben der Zerstörung an der Bausubstanz und der Inneneinrichtung war jegliche Technik (Heizung, Lüftung, Wasser- und Abwasserrohre, Elektrizität etc.) komplett zerstört. Unseren Betrieb wurde auf der Stelle handlungsunfähig und unbewohnbar.

Normalerweise folgt auf eine längere Planungs- und Bewilligungsphase die Bauphase. Wir standen vor der grossen Herausforderung, dass wir aufgrund der Situation, zeitgleich planen, bewiligen und bauen mussten.


Der Wiederaufbau

Während dem Wiederaufbau schritten die Planungs- und Bauarbeiten stetig voran. Gemeinsam mit unseren Baupartnern arbeiteten wir unter Hochdruck am Wiederaufbau unseres Hauses.

Die meisten Arbeiten fielen im Erdgeschoss, Untergeschoss und rund um das Haus an. Unterfangungen wurden gemacht, der Unterlagsboden gegossen, neue Fenster eingebaut, die Wände neu isoliert und auch die Technik erneuert. Neben der historischen Holzdecke im Bedlisaal, konnten wir auch die Decke und eine Holzwand in der Gaststube retten. Leider blieb sonst kaum etwas intakt.


Das Comeback / Kemmeriboden Bad 2.0

Das Hotel Landgasthof Kemmeriboden Bad bleibt ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wird - Mir si zrügg!

Genau ein Jahr später, am 4. Juli 2023 durften wir unsere Türen wieder öffnen. Herausgeputzt und in neuem Glanz fing ein neues Kapitel der Kemmeriboden Geschichte an. 90% unserer Mitarbeitenden blieben uns im vergangenen Jahr treu. Gemeinsam mit ihnen dürfen wir wieder unsere Gäste begrüssen. 

Das vergangene Jahr bleibt bei uns natürlich nie unvergessen, doch sind wir dankbar für die Hilfe und die enstandene Freundschaft mit unseren Baupartnern und Helfern. Ihr habt mit uns Geschichte geschrieben und euer Platz im Herzen der Familie Invernizzi und dem gesamten Team ist euch gewiss. 

Herzlichen Dank!

 


Herzensgeschichten

Im Hotel Kemmeriboden Bad wurde nicht nur aufgeräumt, sondern auch Hoffnung wiederaufgebaut. Gemeinsam blickten wir nach vorn, Bauprojekte wurden gestartet. Zwischen den Trümmern entstand nicht nur ein neues Bild, sondern auch eine tiefere Verbundenheit. Die familiäre Wärme und Unterstützung halfen dabei, die Lasten gemeinsam zu tragen, und die Geschichten des Zusammenhalts wurden zu einem festen Bestandteil der gemeinsamen Erinnerung. Es wäre einfach zu schade, diese gemeinsamen Erfahrungen und den Wiederaufbau nicht mit Ihnen zu teilen.

Herzensgeschichten

 


Presse

 

 

 

Viele Worte wurden über den Schicksalsschlag geschrieben.

Presseartikel

Hochwasserschutz

Hochwasserschutz

Hochwasserschutz

Es wurde ein Schutzbau errichtet, der einem künftigen Ereignis, wie wir es am 4. Juli 2022 erlebt haben, standhalten wird.

Hinter dem Kemmeriboden Bad befindet sich neu ein Damm, der der umliegenden Landschaft angeglichen ist. Dieser bildet ein Becken, in welchem sich das Wasser bei einem zukünftigen Ereignis Platz suchen und sich verlangsamen kann. Mit weniger Wucht wird es anschliessend zurück in das Flussbett der Emme geleitet.

Zusätzlich schützt eine Mauer die Gebäude seitlich, paralle zur Emme. So kann auch bei grossen Wassermengen garantiert werden, dass dieses dem Fluss entlang abläuft und nicht seitlich über die Ufer tritt. Der Strassenverlauf wurde bergseitig verlegt. So kann das Schadenrisiko an der Strasse minimiert werden.

Zusätzlich wurde die Landschaft rund um die Emme in die bestehende Landschaft eingebettet und aufgewertet. Es gibt Neherholungsplätze, einen Spazierweg, Sitzgelegenheiten und Flächen für Biodiversität.

Das Projekt wurde zusammen mit der Gemeinde, der Schwellenkooperation, der Gemeinde Schangnau und dem Kanton Bern geplant, finanziert und umgesetzt.